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Channel: Mountainbike-Federgabel: Tests, Tuning und Neuigkeiten 2024
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6 Enduro-Federgabeln im Vergleichstest: 170 mm Federweg für alle – unser Fazit!

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6 Enduro-Federgabeln mit 170 mm Federweg im Vergleichstest: Wir wollten wissen welcher, Hersteller für wen das passendste Produkt bietet. Dementsprechend haben acht Testfahrer unterschiedlichster Könnerstufen und Gewichtsklassen nicht nur jede Federgabel einzeln bis zum Optimum angepasst, sondern auch im direkten Vergleich gegeneinander getestet. In den Einzelberichten konntet ihr bereits einen ausführlichen Eindruck zu jeder Federgabel bekommen. Im großen Fazit unseres 170 mm-Federgabel-Test 2020 vergleichen wir nochmals alle Modelle direkt miteinander und bewerten nach Einsatzspektren und persönlichen Anforderungen! 

Die beste 170 mm Enduro-Federgabel: 6 Modelle im Vergleich

Sechs Federgabeln, acht Testfahrer, 12 verschiedene Trägerbikes: In Summe hatten wir es am Ende mit 56 verschiedenen Setups zu tun – jeweils passend für die jeweiligen Vorlieben und zur jeweiligen Hinterbau-Charakteristik des Trägerbikes. Danach folgten etliche Stunden, in denen Feedback eingesammelt, diskutiert und Eindrücke abgeglichen wurden. Wer hat sich auf welchem Trail oder in dieser oder jener Fahrsituation mit welcher Gabel am wohlsten gefühlt? Welche Federgabel vermittelt in schwierigem Gelände die höchste Sicherheit? Wo liegen die Grenzen, wenn man das Bike hart fordert? Wie komfortabel waren die diversen Modelle im Vergleich – und womit lassen sich die Linien am präzisesten treffen?

Unsere Tester stellen unterschiedlichste Ansprüche ans Material …
# Unsere Tester stellen unterschiedlichste Ansprüche ans Material …
… egal ob über dem Trail oder auf dem Boden!
# … egal ob über dem Trail oder auf dem Boden!

Mit diesem Ansatz und dem Verständnis, dass nicht jeder Fahrer die gleichen Vorlieben hat – und dass dementsprechend auch eine andere Federgabel vorgezogen wird, vergeben wir mehrere Tipps für diverse Anforderungen. Besonders spannend zu vergleichen ist auch die Preis- und Gewichtsspanne der Federgabeln.

Selten hat man eine solche Preisspanne für ein Produkt, welches die gleiche Aufgabe erledigen soll
# Selten hat man eine solche Preisspanne für ein Produkt, welches die gleiche Aufgabe erledigen soll - Ein Produkt, welches doppelt so teuer ist, ist nicht zwangsläufig doppelt so gut.
Beim Gewicht liegen unsere Teilnehmer näher zusammen
# Beim Gewicht liegen unsere Teilnehmer näher zusammen - Dennoch ist das Mehrgewicht von knapp 400 Gramm von der leichtesten bis hin zur schwersten Federgabel durchaus spürbar im Fahrbetrieb.

Tipp Enduro: Fox 38 Factory

Golden sind nicht nur die Standrohre der Fox 38 – auch der aufgerufene Preis befindet sich in Edelmetall-Regionen. Wer sich diese Federgabel leisten kann und möchte bekommt mit das Beste, was der Massenmarkt momentan zu bieten hat. Auf der Luftseite befindet sich eine exzellente Federkennlinie mit Komfort zu Beginn des Federwegs, viel Gegenhalt bei aktiver Fahrweise und einfach anpassbarer Reserve bei harten Landungen. Bei der Dämpfung hat die Fox 38 in unserem Test-Team vor allem die Fahrer angesprochen, welche gerne große Sprünge machen, schnell unterwegs sind und ihrem Material generell etwas mehr zumuten. Wer eine fluffige Gabel mit viel Federwegsfreigabe bevorzugt, könnte eine weichere Dämpfer-Abstimmung benötigen. Präzision und Nachgiebigkeit sind für den harten Einsatz sehr gut ausbalanciert. Rennfahrer, Freunde von viel Gegenhalt und aktive Liniensucher finden in der neuen 38 das ideale Werkzeug für Bestzeiten und gröbste Linienwahl. Deshalb bekommt die Fox 38 Factory von uns den Tipp Enduro!

Fox 38 Factory: Zum ausführlichen Test

Fox 38 Factory – Tipp Enduro
# Fox 38 Factory – Tipp Enduro - Gerade so viel steifer, dass Lenkinput für kreative (Renn-)Linien gut umgesetzt wird, eine hervorragende Luftkennlinie und eine Dämpfung, die Nutzer glücklich macht die es gerne laufen lassen. Fox hat mit der 38 nicht die leichteste Gabel in den Test geschickt aber die Performance macht dies problemlos aus. Diese Gabel bietet zu einem stolzen Preis mit die beste Performance, die man sich aktuell von einer Seriengabel wünschen kann.

Abgesehen von sehr leichten Fahrern waren alle Tester sehr zufrieden mit der Fox 38 – ihre sportliche und fein abstimmbare Performance konnte begeistern. Sie steht auch in grobem Gelände hoch im Federweg, spart Kraft und vermittelt viel Sicherheit, wenn es in Steinfeldern und Wurzelpassagen heiß hergeht. Die höhere Steifigkeit ist spürbar, macht die Suche nach Grip in Extremsituationen etwas anspruchsvoller, generiert aber ein deutlich agileres und direktes Fahrverhalten. Die Fox 38 bedient somit notorische Liniensucher, Rennfahrer und die schweren Jungs, die eine Federgabel mit mehr Präzision an der Front suchen.

Pro
  • steht hoch im Federweg
  • komfortabel
  • präzise
  • Balance aus Steifigkeit und Flex
  • sehr gute Dämpfung
Contra
  • Gewicht
  • für leichte Fahrer etwas zu viel Grunddämpfung
  • Preis

Tipp Freeride: RockShox Zeb Ultimate

Die RockShox Zeb ist mehr als nur eine aufgeblasene Lyrik. Mit ihrem Federweg von bis zu 190 mm und einem steifen Chassis, welches auch in grobem Gelände noch sehr viel Präzision bietet, mag sie fast ein wenig näher an der Boxxer als an der Lyrik liegen. Wer sein Bike mit Singlecrown-Federgabel mit Vorliebe über heftige Strecken scheucht und auch gerne mal öfters im Bikepark unterwegs ist, sollte sich diese Neuentwicklung genauer anschauen. Ihre Präzision geht etwas zulasten der Gutmütigkeit in schwierigen Gripverhältnissen und auf langen Abfahrten sollte man etwas mehr Kraft in den Händen haben. Darüber hinaus ist sie nach gefundenem Luftdruck und Setup sehr unkompliziert und vergleichsweise günstig in der Anschaffung – das macht die RockShox Zeb insgesamt zu unserem Tipp Freeride.

RockShox Zeb Ultimate: Zum ausführlichen Test

RockShox ZEB – Tipp Freeride
# RockShox ZEB – Tipp Freeride - Bis zu 190 mm Federweg an einer Singlecrown. Freerider werden diese Gabel feiern. RockShox hat ein Paket geschnürt mit viel Präzision und für harte Landungen. Die ZEB begeistert Fahrer, die nicht nur den Mut, sondern auch den entsprechenden Bumms mitbringen, um große Sprünge und heftige Linien zu halten.

Nach erfolgreicher Feinabstimmung der Luftkammer macht die RockShox Zeb nicht nur Rennfahrer glücklich. Auch Liebhaber eines direkten und steifen Fahrverhaltens werden ohne Flex um Spitzkehren zirkeln. Bikepark? Selbst hier fühlt sich die Zeb nicht überfordert. Mit dem Federwegs-Bereich von 150 bis 190 mm deckt sie zusätzlich ein breites Spektrum ab. So kann sie die speziellen Anforderungen schwerer und schneller Fahrer bedienen, die gerne mit weniger Federweg unterwegs sind. Aber auch Liebhaber von viel Hub, die eine Singlecrown-Federgabel einer Doppelbrücke vorziehen, könnten bei der Zeb fündig werden.

Pro
  • direktes Fahrverhalten
  • steif
  • einfaches Setup
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • auf längeren Abfahrten etwas anstrengend
  • Steifigkeit mindert den Grip

Editors Choice: DVO Onyx SC D1

Mit der Einbrücken-Variante der Downhill-Gabel von DVO sollte man sich etwas Zeit nehmen. In der Anleitung sind die verschiedenen Einstellungen gut beschrieben und es gibt auch einen Youtube-Kanal, in dem jedem willigen Käufer Funktionsweise und Setup eingehend erklärt werden. Wer bereit ist, sich die Zeit für entsprechende Vergleichsfahrten mit unterschiedlichen Einstellungen zu nehmen, kann bei der DVO Onyx auf ein sehr hohes Performance-Level gelangen. Wer sich dem verschließt, verpasst diese Chance. Wir haben uns darauf eingelassen, eine Menge Vergleichsfahrten gemacht, mit Öl die Progression angepasst – und wurden belohnt! Zwar war die DVO Onyx SC, die unser Editors’ Choice ist, im Vergleichstest nicht die schnellste Gabel im groben Gelände und auch nicht die steifste. Dennoch vermittelt sie ein sehr hohes Maß an Sicherheit, Grip und Komfort.

DVO Onyx SC D1: Zum ausführlichen Test

DVO Onyx SC D1 – Editors Choice
# DVO Onyx SC D1 – Editors Choice - Wir sind gewillt den Mehraufwand beim Setup der Onyx zu investieren. Dafür bekommt man eine Federgabel, die nicht nur vergleichsweise günstig in der Anschaffung ist, sondern auch ideal auf die persönlichen Vorlieben abstimmbar ist und eine sehr ausgewogene Balance zwischen Komfort und Präzision bietet. Die Dämpfungsqualität ist hoch und stellt zusätzlich viel Kontrolle bereit, wenn es mal etwas heftiger zugeht auf dem Trail.

Man sollte sich nicht vom ersten Mauerblümchen-Eindruck auf dem Parkplatz in die Irre führen lassen: Auf dem Trail zeigt sich die DVO Onyx SC D1 von einer gänzlich anderen Seite! Schwierigste und schmierigste Linien auf dem Trail können nach grober Anpeilung sauber durchgezogen werden. Die DVO stellt dabei ein erstaunlich hohes Level an Grip bereit – wenn man bereit ist, etwas mehr Zeit und Aufwand in die Abstimmung zu investieren. Dann allerdings glänzt der grüne Blitz durch vertrauenerweckendes Fahrverhalten in allen Fahrsituationen.

Pro
  • Dämpfungsqualität
  • hoher Komfort
  • viel Grip
  • Preis
Contra
  • Abstimmungsaufwand etwas höher
  • Gewicht
  • Druckstufeneinsteller undefiniert

Tipp Preis-Leistung: Marzocchi Z1 Coil

Im Frühjahr 2020 haben viele Menschen das Mountainbiken für sich entdeckt. Das war im Wald zu sehen und an der Frequenz auf den Trails. Wie kompliziert manche Produkte in den letzten Jahren geworden sind, hat sich deutlich gezeigt, wenn man diesen Neuankömmlingen bei ihren Fahrten über Stufen und in steileren Trailpassagen zugeschaut hat. Schon beim Einstellen des korrekten Luftdrucks und somit des Sags scheint man es nicht so genau zu nehmen. Die Marzocchi Z1 Coil macht das Gefummel mit der Dämpferpumpe überflüssig. Sie spricht sauber an und das simple Prinzip des stufenlosen Dämpfungsreglers ist dabei mehr als ein reines Einsteigerprodukt. Solange die passende Feder montiert ist, stellt die Z1 Coil gute Performance für viele Könnerstufen und Nutzergruppen bereit. Sie ist nicht leicht. Dieser Faktor wurde aber deutlich in den Hintergrund gerückt mit dem simplen und funktionellen Ansatz, den Marzocchi hier verfolgt. Durch die Kombination aus sehr guter Performance und günstigstem Preis im Test verdient sich die Marzocchi Z1 Coil den Tipp Preis-Leistung!

Marzocchi Z1 Coil: Zum ausführlichen Test

Marzocchi Z1 Coil – Tipp Preis-Leistung
# Marzocchi Z1 Coil – Tipp Preis-Leistung - Ein Bomber vom Gewicht, dafür aber auch sehr unkompliziert und verlässlich. Wer nicht die ganze Zeit hier und dort noch einen Klick mehr oder weniger einstellen möchte, etwas mehr Luftdruck oder weniger einfüllt, Volumenspacer (de-)montiert, der findet mit der Z1 einen idealen Begleiter. Ihre Performance ist gut und sollte für viele mehr als ausreichend sein.

Funktioniert. Einfach. Unauffällig. Marzocchi hat mit der Z1 Coil eine absolute Sorglos-Federgabel im Programm. Nicht unbedingt etwas für Gramm-Fuchser, sondern stattdessen für die Leute, die lieber fahren als über das Setup zu philosophieren. Manch anspruchsvoller Nutzer wird nicht ganz an die Performance einer ideal abgestimmten Federgabel mit Luftkammern und endlosen Einstellungen für Druck- und Zugstufen herankommen – doch man läuft auch weniger Gefahr, etwas falsch zu machen. Marzocchi Z1 Coil: Einbauen. Einmal einstellen. Radfahren!

Pro
  • Unkompliziert
  • Direkt und solide
  • Steht hoch im Federweg
  • Passendes Grund-Setup für die meisten Anwender
  • Preis
Contra
  • Gewicht
  • Verspieltes Fahren braucht mehr Kraft

Manitou Mezzer Pro

Abgesehen von Einschränkungen unter sehr leichten Testfahrern konnte die Manitou Mezzer in ihrer Performance sehr überzeugen. Sie hat eine gute Dämpfung, ist mit etwas Interesse für die Materie gut abstimmbar auf ein breites Spektrum an Vorlieben, ist die leichteste Gabel im Test und günstig in der Anschaffung. Dass wir zum zweiten Mal Qualitätsprobleme hatten, ärgert sicher nicht nur Manitou, sondern auch uns. Denn: Die Manitou Mezzer Pro hat das Potenzial, ganz vorne mitzuspielen!

Manitou Mezzer Pro: Zum ausführlichen Test

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Souverän und solide lässt sich die Manitou Mezzer Pro auf die unterschiedlichsten Vorlieben abstimmen. Die Parameter sind vielfältig, für das Setup gibt es eine verständliche Hilfestellung. Unsere Testgabel entwickelte ein Knacken zwischen Standrohr und Krone, was zwar über die Garantie abgedeckt wäre, aber den sonst positiven Fahreindruck und die sehr gute Performance auf dem Trail schmälert. Das Setup kann für Ungeübte etwas länger dauern – ist es jedoch geschafft, erhält man genau das Fahrverhalten, was man sich wünscht.

Pro
  • Von satt bis stramm kann man jedes gewünschte Setup gut erreichen
  • Alle Parameter bis hin zur Progression sind extern einstellbar
  • Niedriges Gewicht
  • Gute Balance aus Präzision und Flex
  • Preis
Contra
  • Knacken an der Gabelkrone
  • Highspeed-Druckstufe greift etwas harsch

Trust Shout

Auch unsere Tester waren gespalten und schwer polarisiert vom Aussehen der Trust Shout. Als zweites eigenes Federelement von Dave Weagle hängt sie die Messlatte hoch – für eine bestimmte Anwendergruppe. Komfortliebhaber und Landungen auf dem Hinterrad sind etwas, das dieser spezielle Ansatz für eine Federgabel nicht so gerne mag. Das kann man nicht wegdiskutieren. Im Austausch bekommt man aber auch etwas. Bleibt man mit der Trust Shout am Boden, gilt es die eigenen Limits für Kurvengeschwindigkeiten – auch bei glitschigen Bedingungen – neu zu setzen. An diese Performance kam keine der konventionalen Federgabeln im Vergleichstest heran.

Trust Shout: Zum ausführlichen Test

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# 2519555-hdt2q1erbh2p-foto jens staudt trust shout review test 9162-original

Trust bedient mit der Shout nicht nur einen speziellen Look, sondern auch eine sehr bestimmte Zielgruppe: In unserem Testerfeld profitierten die Leute am meisten, die großen Wert auf Spurtreue am Boden und exakte Linienwahl legten – alles am liebsten unter widrigsten Bedingungen. Mit ihrem einzigartigen Ansatz von Kinematik und Dämpfungskartusche ohne IFP macht es die Shout aber nicht für alle Fahrer und Fahrerinnen einfach, einen schnellen Zugang zu dem besonderen Fahrverhalten zu finden. Wer bereit ist, sich die Zeit für die Abstimmung und vor allem für die Ein- oder besser Umgewöhnung zu nehmen, wird beeindruckt sein. Eine Trust Shout ist kein Komfortwunder – aber das ist ein ernsthaftes Sportfahrwerk eigentlich nie. Im Austausch für den größeren Kraftaufwand erhält man ein Kurvenverhalten und eine Traktion, die schlicht und einfach beeindruckend ist.

Pro
  • Phänomenales Kurvenverhalten
  • Verhalten unter starkem Bremsen
  • Traktion in jeder Lage
  • Bügelt auf gerader Linie alles weg
Contra
  • Etwas längere Eingewöhnungszeit notwendig
  • Abstimmung aufwändig
  • Performance geht zulasten des Komforts
  • Preis

Sechs Federgabeln – und vier Tipps!?

Viele Anbauteile für Mountainbikes sind auf einem sehr guten Level an Performance angekommen. Das ist toll für die Endkunden, weil man mit jedem Produkt quasi ohne Einschränkungen Spaß auf den Trails haben kann. In unserem Vergleichstest konnten wir beleuchten, wo die Nuancen liegen und welches Fahrerprofil am besten zu welcher Federgabel passt. Es mag im Vergleich zu anderen Magazinen auf den ersten Blick nicht dem gewohnten Bild entsprechen, dass wir hier keinen expliziten Sieger küren – und auch, dass wir mehrere Tipps vergeben. Unser Anspruch ist es im Detail zu beleuchten, warum dieses oder jenes Produkt für bestimmte Anwendergruppen die beste Wahl ist. Darum geben wir gerne auch mehr konkrete Empfehlungen.

Welche Federgabel war wo am besten?

Einfach, verständlich und unkompliziert

Wenige Einstellmöglichkeiten bieten auch wenig Raum für Fehler. In die Marzocchi Z1 Coil packt man eine dem Fahrergewicht (grob) passende Feder, stellt die Zugstufe ein und spielt mit der Zeit immer weniger mit dem Drehknopf für die Druckstufe. Wer nicht genau auf der Grenze zwischen zwei Federn liegt, braucht sich nach der Montage wenig Gedanken über seine Federgabel zu machen. Vom Gewicht und der Dämpfungsqualität macht man gegenüber dem restlichen Testfeld jedoch Abstriche. Dafür ist aber auch der Geldbeutel nach dem Kauf noch etwas schwerer. Diese Federgabel ist ein schlichtes Arbeitstier mit dem man – auch von den Einstellungen – wenig falsch machen kann. Die Performance dürfte insbesondere für MTB-Neulinge spannend sein, da weniger Verwirrung herrscht. Auch Einstellungsmuffel schätzten das simple Prinzip der Z1 Coil sehr.

Was das simple Setup angeht, folgt die RockShox Zeb. Als Luftfedergabel kommen natürlich zwangsläufig eine Dämpferpumpe und Tokens/Volumenspacer als Variable hinzu. Weiterhin verfügt sich über eine Lowspeed-Zugstufe und zwei Druckstufen. Auf der Rückseite der Federgabel befindet sich eine Empfehlung für den Luftdruck, je nach Fahrergewicht. Empfehlungen für eine passende Zugstufe bekommt man über die Webseite. Hier übertreibt man nicht mit endlosen Klicks und in unserem Test gab es auch zwischen den verschiedenen Testern (abgesehen von sehr sprungfreudigen Kollegen) keine allzu große Abweichungen beim Setup. Etwas Feingefühl benötigt man für die Abstimmung des Luftdrucks. Durch die große Luftkammer arbeitet man mit niedrigeren Drücken. Dadurch wirken sich kleine Änderungen von wenigen psi schon deutlich auf das Fahrgefühl aus.

Wenig kontrollieren und anpassen. Einfach fahren.
# Wenig kontrollieren und anpassen. Einfach fahren. - Die schwerste Gabel im Test, aber auch die günstigste. Marzocchi bedient mit der Z1 Coil mit solider Performance Anwender, die einfach keine Zeit oder Lust haben sich mit endlosen Einstellern herumzuschlagen. Man kann wenig falsch machen und man muss diese Gabel schon schwer geißeln, damit man an ihre Grenzen stößt und sich mehr Verstellmöglichkeiten oder weniger Gewicht wünscht.

Die Fox 38 bietet insgesamt vier Drehrädchen für die Zug- und Druckstufe. Luftdruck und Volumenspacer kommen natürlich auch hinzu. So ist der Kunde mit sechs Parametern konfrontiert. Hilfestellung für eine erste Grundabstimmung bekommt man über die Tabelle auf der Gabelrückseite. Je nach Fahrergewicht wird nicht nur ein empfohlener Luftdruck, sondern auch Startwerte für High- und Lowspeed-Zugstufe angegeben. Es bleiben also drei Parameter mit der Anzahl der Volumenspacer und den Klicks für die beiden Druckstufen. Wer das volle Potenzial der 38 ausschöpfen kann, sollte im gesamten Bereich der fein justierten Druckstufen herumprobieren (für Rennfahrer ist das komplette Spektrum gut nutzbar) und kann besonders mit den beiden Zugstufen auch etwas speziellere Vorlieben beim Fahrwerk herauskitzeln. Die Basisempfehlungen empfanden die Tester als gelungen und nehmen der Komplexität der Variablen den unbedarften Nutzern etwas den Schrecken.

“Einmal bitte alles mit Scharf!” war die Devise bei der Manitou Mezzer. Zwar fehlt der Mezzer eine zweite (Highspeed-)Zugstufe. Aber die Möglichkeit, neben zwei Druckstufen auch die Kennlinie von außen und einen hydraulischen Durchschlagschutz einstellen zu können, machen sie ziemlich einzigartig. Um den Nutzern ein erstes Setup zu erleichtern, hat Manitou einen Setup-Bogen erstellt, in dem alle verstellbaren Parameter (auf Englisch) verständlich erklärt werden. Auf dem Unterbein befinden sich lediglich Luftdruck-Empfehlungen. Ähnlich wie bei der Zeb arbeitet auch die Mezzer mit niedrigeren Luftdrücken. Hier gilt es, mit einer genauen Dämpferpumpe auch mal Anpassungen von wenigen psi zu machen, um das optimale Setup zu finden. In Summe lässt sich besonders die Kennlinie sehr detailliert und fein den Bedingungen und Vorlieben anpassen. Die gut arbeitende Dämpfung in Kombination mit dem hydraulischen Durchschlagschutz macht sie zu einem spannenden Spielzeug für experimentierfreudige Nutzer.

In einigen anderen Modellen aus der DVO Produkt-Palette ist das Prinzip der Volumenreduktion in der Luftkammer via Kunststoffspacern schon verfügbar. Bei der DVO Onyx SC gilt es, bei Anpassungen der Progression noch mit Gabelöl zu hantieren. Kein Problem für manche, für andere schon. Beim Luftdruck reiht man sich mit Zeb und Mezzer in die niedrigen Regionen ein. Somit gilt es hier ebenso, mit einer digitalen Dämpferpumpe mit kleinen Änderungen im Luftdruck zu operieren. Danach bleiben dem Tuning-scheuen Anwender zwei Druckstufen, eine Lowspeed-Zugstufe, sowie die Vorspannung der Negativfeder (OTT). Der gesamte Einstellbereich der Druckstufen ist gut nutzbar und auch in der bereitgestellten Anleitung bekommt man saubere Basis-Settings. Wer das volle Potenzial der Onyx SC erreichen möchte, muss dennoch etwas Zeit mitbringen. Das OTT lässt sich (je nach Einstellung) nur ideal drehen, wenn die Luft aus der Gabel abgelassen wird. Das ist ebenso etwas zeitaufwendiger wie das Hinzufügen und Absaugen des Öls in der Luftkammer.

Pummelchen mit Komfortgarantie
# Pummelchen mit Komfortgarantie - Die DVO Onyx SC ist weder die voluminöseste, noch die steifste, noch besonders leicht und dennoch wusste sie zu begeistern. Das Gesamtpaket ist etwas weniger steif ausgelegt und schon so nicht nur die Hände, sondern hilft auch bei der Suche nach Grip.

Den größten Aufwand bei der Abstimmung hat man mit der Trust Shout. In der Anleitung finden sich zwar für Luftdruck, Zugstufe und auch die Druckstufe, abhängig vom Fahrergewicht, Basiswerte. Aber: in der Praxis zeigten sich diese nicht immer als passend. Hier muss man mehr experimentieren, um die Wohlfühl-Einstellungen zu finden. Soll die Gabel progressiver werden? Dann muss man sie komplett zerlegen, um die sogenannten HuckPucks (Volumenspacer) einzusetzen. Dies ist zwar in jeder Werkstatt für jeden mit etwas handwerklichem Geschick machbar – gegenüber dem Rest des Testfeldes ist es aber durchaus (zu) aufwendig. Die Druckstufendämpfung ist ebenfalls mit einem Innensechskant verstellbar. Es gibt eine ausführliche Anleitung für den interessierten Nutzer. Die Empfehlungen für den Luftdruck und die Einstellungen waren aber oft nicht ganz passend.

Matsche, Siffe und Anti-Grip

Wer den deutschen Winter fleißig unter die Stollen nimmt, wird ähnlich wie beim Auto ebenfalls einen Satz Winterreifen nutzen. Sei es mit angepasster Gummimischung für Minustemperaturen oder mehr Stollenhöhe und Abstand bei Schlammschlachten. Anpassungen am Fahrwerk sind je nach Temperatur ebenfalls sinnvoll. Die Trust Shout ist hier ein idealer Tanzpartner. Hier bekommt man aber nicht nur im schmierigen Matsch ein vollkommen neues Fahrgefühl. Auch im staubigen, trockenen Sommer gewinnt man sprichwörtlich in den Kurven. Dort, wo man mehr seitlich fährt als geradeaus, wo man weniger an das Überspringen von Passagen nachdenkt, als über das bloße “Herunterkommen” – dort, ja dort hängt die Trust Shout alle Federgabeln ab, die man sonst am Markt kaufen kann. Das ist nicht übertrieben. Alle Tester hatten bei der ersten Fahrt unter schwierigen Gripbedingungen nach den ersten Kurven einen durchaus fassungsloses Gesichtsausdruck. Sich einmal fühlen wie ein Fahrtechnik-Gott in der Matsche und im Staub? Dieses Gefühl ist mit der Trust käuflich.

Als Produkt zwischen der Enduro-Federgabel Diamond und der Downhill-Version Onxy DC verfügt die DVO Onyx SC trotzdem nur über 36 mm-Standrohre. Sie ist zwar nicht die leichteste Gabel im Test, aber trotzdem folgt sie dem Untergrund deutlich mehr als das restliche Testfeld. Diese Nachgiebigkeit hilft vor allem auf Querfahrten über abschüssige Kurven und beim Generieren von Grip bei Schmierwetter.

Manitou stellt vor allem dem geneigten (Fein-)Tuner ein sehr breites Spektrum an Einstellungsmöglichkeiten und Anpassungen an die unterschiedlichsten Bedingungen bereit. Wer an der Mezzer weiß, wo er optimieren muss, der kann. In die Karten spielt auch das sehr gute Verhalten der Zugstufe, um den Bodenkontakt zu halten.

Tänzchen auf schmierigem Kalkstein gefällig?
# Tänzchen auf schmierigem Kalkstein gefällig? - Wo man nach einigen Bodenproben in der Vergangenheit oft wenig Motivation für eine Matschausfahrt hatte, generiert die Trust Shout neues Selbstvertrauen. Mit keiner Federgabel waren Drifts je so berechenbar.

Feinste Abstimmbarkeit aller Parameter für jeden noch so speziellen Untergrund: Fox bietet mit der 38 nicht nur ein sehr gut nutzbares Spektrum beim Setup. Wer einmal seine Wunschperformance eingestellt hat, erlebt keinerlei Überraschungen an der Front. An der 38 ist man mit mehr Steifigkeit konfrontiert als an der 36. Das ist nicht immer zuträglich, wenn es um den letzten Grip auf der letzten Rille geht. Dennoch bleibt der dicke Fuchs immer berechenbar und stellt eine superbe Dämpfung bereit, welche bei der Suche nach Halt auf rutschigen Wurzeln und Steinen einen guten Beitrag leitet, eben doch nicht abzufliegen.

Mit der Zeb schließt man bei RockShox die Lücke zwischen Lyrik und Boxxer. Von der Steifigkeit liegt die Zeb etwas über der Lyrik. Lenkimpulse werden sehr direkt umgesetzt und die Gabel reagiert auf jedweden Input sehr schnell. Dies hilft jedem hellwachen Fahrer, der bei einem Gripabriss am Lenker schnell genug korrigieren kann. Das ist auch nötig, denn das direkte Fahrverhalten geht etwas zulasten des Komforts und des “einfach drüberlaufen lassens”. Nachlässige, passive Linienwahl passt nicht ideal zur Zeb. Aktive, reaktionsschnelle Fahrer hingegen werden diese Präzision lieben.

Eine Stahlfeder gilt immer noch als das Argument für feinstes Ansprechverhalten, auch in Federgabeln. Ist das noch so? Wir würden uns zu der Aussage hinreißen lassen, dass der Unterschied zu einer gut geserviceten und modernen Luftfedergabel in einem Blindtest nicht für jeden spürbar ist. Es mag ein wenig dem steifen Chassis und der etwas abgespeckten Dämpfung geschuldet sein, dass die Marzocchi Z1 beim Anpeilen der hohen Linie am Hang nicht immer den Grip bereitstellte, den es hierfür benötigte.

Racing

Wem es um den schnellstmöglichen Weg zwischen Punkt A und Punkt B geht – vielleicht sogar, wenn die Uhr dabei tickt –, der wird sich dafür interessieren, mit welcher Gabel wir am schnellsten unterwegs waren. RockShox Zeb und Fox 38 geben sich hierbei die Klinke in die Hand, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise. Für beide gilt, dass sie umso besser funktionieren, desto williger man es im Groben laufen lässt. Fox’ 38 folgt dem Untergrund besser, bietet einen etwas berechenbaren Gegenhalt in der Federkennlinie für eine aktive Fahrweise und stellt ein Quäntchen mehr Grip und strammen Komfort zur Verfügung. Die RockShox Zeb honoriert im groben Gelände einen losgelasseneren Fahrstil und fordert etwas mehr Kraft. Sie liegt von der Dämpfung her nicht ganz so satt am Boden wie die 38, generiert aber mit etwas mehr Gegendruck im ersten Drittel des Federwegs mehr Geschwindigkeit, solange die Schläge auf das Fahrwerk nicht zu groß werden. Ihr aktivster Arbeitsbereich liegt etwas tiefer im Federweg als bei der 38 bei gleichem Sag.

Hart hacken. Den ganzen Tag.
# Hart hacken. Den ganzen Tag. - Auf langen Abfahrten zeigte die Fox 38 sich nicht nur von einer racigen, sondern auch von einer komfortablen Seite. Das ist besonders für Rennfahrer interessant, denen vielleicht gerne mal am Ende der Stage die Kraft schwindet. Hier profitiert man von mehr Grip und Sicherheit bei kleineren Fahrfehlern.

Möchte man statisch etwas höher im Federweg stehen und erhöht dafür den Luftdruck, kann die Zeb harsch werden. Hier ist also Fingerspitzengefühl bei der Abstimmung gefragt. Ist man für das kommende Steinfeld schon auf Speed, marschiert die Zeb etwas schneller als die 38 über diese Sektion und folgt dabei immer noch jedem Input vom Fahrer. Dazu braucht es etwas mehr Kraft als mit der 38, die mit etwas weniger Feedback das Gelände einebnet. Im gesamten Testfeld steht die 38 am höchsten im Federweg und bietet ein sehr berechenbares Fahrverhalten in jeder Fahrsituation sowie mehr Grip. Beeindruckend ist der Komfort, den die 38 auch mit der teilweise geringeren Federwegsausnutzung bieten kann – und wie sie mit einem passenden Grundsetup auf unterschiedlichen Strecken und langen Abfahrten ohne Weiteres Optimieren sehr gut funktioniert.

Sollten alle Hersteller die Gabelbrücke nach hinten verlegen? Die Manitou Mezzer ist circa 250 Gramm leichter als die DVO Onyx SC, aber sie fühlen sich auf dem Trail ähnlich an. Wer lieber an einem langen Tag auf den Trails auch auf der letzten Abfahrt noch Grip und Komfort haben möchte, anstatt für die allerletzte Präzision durch ein steifes Chassis seine Arme in der Offseason aufzupumpen, sollte sich diese beiden Vertreter anschauen. Besonders unter schwierigen Gripbedingungen und auf technischen Trails mit niedrigeren Geschwindigkeiten wussten sie zu überzeugen. Wird es grob und schnell, findet man mit der Manitou Mezzer schneller und unkomplizierter ein passendes Setup. DVOs Onyx SC bestach dabei im Testfeld auf langen Abfahrten, wenn sich durch die Ermüdung des Fahrers Fehler einschleichen. Hier ist der Grenzbereich weiter beziehungsweise weicher gesteckt und man liegt nicht sofort auf der Nase wie bei den sehr steifen Vertretern.

Draufhalten. Die Gabel wird es richten.
# Draufhalten. Die Gabel wird es richten. - Etwas leichter als Fox und etwas steifer fällt die RockShox Zeb aus. Sie belohnt vor allem ausdauernde Fahrer, die auch auf langen Abfahrten selten Probleme mit Armpump oder ähnlichem haben. Unter kraftvollem Input reagiert sie immer sehr schnell und ermöglicht so präzise und kreative Linien.

Wenig Einstellmöglichkeiten machen das Setup einfach. Die Anpassung auf besondere Streckenverhältnisse hingegen sind nicht immer in dem Umfang möglich, wie mancher es vielleicht gerne hätte. Auch das Chassis der Marzocchi Z1 ist eher steif und schwer. Entweder man bringt mehr Kraft mit an die Startlinie und das Basis-Setup passt einem – oder man muss damit arbeiten was die Gabel hat und sich entsprechend anpassen.

Mit der Trust Shout braucht man einen bestimmten Fahrstil. Wie bereits erwähnt mag sie Landungen auf dem Hinterrad nicht besonders. Auch ein Verkriechen nach hinten ist nicht gerade förderlich für eine ideale Funktion. Überraschungen auf dem Trail lassen oft die Arme lang werden. Das hat sich bei fast jedem Mountainbiker über die Jahre in die Fahrtechnik eingeschlichen. Sprich: wer Enduro-Rennen auf Sicht fahren möchte, der sollte sich hier ebenfalls anpassen. Das macht die Trust in Summe noch mehr zum Sonderling, auf den man sich nicht nur einlassen muss, sondern auch einlassen (und umgewöhnen) will.

Balance und Feintuning
# Balance und Feintuning - Mit die breitesten Abstimmungmöglichkeiten bietet Manitous Mezzer. Zusammen mit der ausbalancierten Steifigkeit und Komfort kann sie so für alle Bedinungen und Vorlieben abliefern.

Preis, Performance und persönliche Favoriten

“Würdest du die Federgabel für diesen Preis kaufen? Ist dir das Plus an Performance dieses Loch im Geldbeutel wert?”

Immer wieder ist der Faktor Preis ein harter Diskussionspunkt. Nicht nur hier in den Kommentaren, sondern bereits beim Testen. “Würdest du die Federgabel für diesen Preis kaufen? Ist dir das Plus an Performance dieses Loch im Geldbeutel wert?” Mountainbiken ist Passion und nicht jedes Produkt, welches das doppelte kostet, ist zwangsläufig auch doppelt so gut. Manchmal ist es vielleicht auch nur ein Quäntchen und dennoch sind Menschen bereit, hierfür den Aufpreis zu zahlen. Betrachtet man die (UVP-)Preisspanne von 949 € (Marzocchi Z1) über 1.589 € (Fox 38) bis 2.299 € (Trust Shout), so könnte man für die Differenz nicht nur einen Bike-Urlaub machen, sondern den Betrag vielleicht auch in ein Fahrtechnik-Coaching investieren. In Summe würde man damit letztendlich schneller und/oder sicherer auf dem Trail unterwegs sein als allein mit dem teureren Produkt.

Kontrolle, Selbstvertrauen und Komfort
# Kontrolle, Selbstvertrauen und Komfort - Fox wir dem Ruf einer "Racing-Brand" gerecht. Die 38 besticht durch perfektes Handling in grobem Geläuf und unterstützte den Fahrer bei der Verfolgung spezieller Rennlinien ideal, ohne dabei zu anstrengend zu werden.

Mit diesem Background nachfolgend die sehr persönliche Quintessenz der Testfahrer:

Fox ist mit der 38 auf einem sehr hohen Level angekommen. Leider kann man dies auch über den Preis sagen. Beim Bike-Kauf spielt Geld keine Rolle bei dir? Du bist ein schneller, schwerer Brocken und möchtest eine 170er-Federgabel, die dir das Maximum an Performance bereitstellt? Dann mach die Augen zu, zieh die Karte durch und entscheide dich für die Fox. Betrachtet man die Preisdifferenz zur RockShox Zeb, so lässt einen das ins Grübeln kommen. Sie ist verdammt nah dran an der 38 und leistet sich marginale Schwächen in der Kennlinie, Dämpfung und beim Komfort. Wer über genügend Kraft verfügt, kann mit der Zeb sehr glücklich werden. Auf langen Abfahrten hat die 38 sportlichen Fahrern auch im letzten Drittel der Strecke noch volle Kontrolle und keinerlei Anstrengung in den Händen geboten. Wer weniger geschwindigkeitsorientiert unterwegs ist und einen dafür passenden Komfort sucht, sich aber dennoch eine Fox zulegen möchte, kann über einen Re-Tune oder eine 36 nachdenken. Wer sich sein ideales Setup selbst erarbeiten kann und genügend Zeit und Geduld dafür hat, sollte sich die DVO Onyx SC genauer anschauen. Wird es rutschig und anspruchsvoll auf dem Trail, vermittelt sie trotz etwas mehr Flex erstaunlich viel Sicherheit, Grip und Komfort – und das zu einem sehr attraktiven Preis. Ähnliche Anschaffungskosten sind für die Marzocchi Z1 Coil fällig. Absolut unkompliziert und mit guter Gesamtperformance mag sie zwar auch die schwerste im Test sein, aber sie vermittelt mit dem direkten Umsetzen des Fahrinputs und Fahrverhalten einen absolut soliden Fahreindruck. Gemessen am Preis kann man da guten Gewissens mit weniger (High-)Performance leben.

Präzise, stramm und günstig
# Präzise, stramm und günstig - RockShox macht Druck. Zwar sind 38 und Zeb beide sehr neue Modelle, aber rot schließt zu orange deutlich auf. Wem der Anschaffungspreis nicht egal ist, bekommt mit der Zeb auch eine wirklich gute Federgabel für Bikepark, hartes Enduro und Freeride-Aktionen.

Leichtbau-Fans schielen in Richtung Manitou Mezzer. Trotz bulliger Bauweise ist sie fast 400 Gramm leichter als die schwerste Gabel im Test. Vielfältig verstellbar begeisterte sie schon im ersten Test. Leider setzt sich ein fader Beigeschmack auch im zweiten Test dieses Jahr fort. Zwischen Krone und Standrohr entwickelte sich ein lautes Knacken im Fahrbetrieb. Dies wird zwar – wie auch das aufgetretene Buchsenspiel im ersten Test – von der Garantie abgedeckt. Dennoch möchte niemand seine Gabel nach einigen Wochen wieder einschicken müssen.

Vorne mit dabei – eigentlich
# Vorne mit dabei – eigentlich - Was Manitou in das Leichtgewicht der Mezzer gepackt bekommen hat, ist beeindruckend. Wenn diese Gabel keine Mucken macht, ist sie ein heißer Anwärter für die Topmodelle der Enduro-Bikes der Hersteller.

Bleibt der Sonderling: Die Trust Shout. Linkage-Federgabeln fristen immer noch ein Nischendasein. Wir wagen zu behaupten, dass dies vor allem dem speziellen Look geschuldet ist. Von der Performance glänzt das zweite Suspension-Produkt für die Front von Dave Weagle durch einen Blitzstart. Man muss sich selbst und den eigenen Fahrstil etwas reflektieren, um zu entscheiden, ob die Art und Weise, wie dieses Produkt funktioniert, zu einem passt. Wer nicht primär jede einzelne Kante auf dem Trail zum Abspringen nutzen möchte, keine Landungen auf dem Hinterrad ausführt und die bestmögliche Kurvenkontrolle sowie Schlagabsorption auf der Geraden sucht, findet in der Shout seine Offenbarung.

Der Name Trust ist Programm
# Der Name Trust ist Programm - Wer die etwas längere Eingewöhnungszeit hinter sich gebracht hat, ist in der Lage die Vorteile der Shout voll auszuschöpfen. Vorne auf dem Lenker bleiben und draufhalten. Wegtauchen gibt es kaum unter Bremsen und auch unter Schlägen bleibt sie sparsam mit dem Federweg. Das ist etwas anstrengender zu fahren, aber man bekommt dafür auch die zusätzliche Kontrolle in Kurven und unter rutschigen Bedingungen im Austausch.

6 Enduro-Federgabeln im Test – unser Fazit

Wir hoffen, dass wir euch in diesem Vergleichstest ein gutes Bild einiger aktuellen Angebote am Markt vermitteln konnten. Mit keiner dieser Federgabeln macht man grundsätzlich etwas falsch. Sie funktionieren alle deutlich besser als das, was wir Otto Normalverbraucher vor einigen Jahren von der Stange kaufen konnten und bieten eine Performance, die damals nur durch teures Tuning erreicht werden konnte. Letztendlich ist es eine Frage des persönlichen Budgets, der Vorliebe und dem Willen, sich mit einer aufwendigeren Abstimmung auseinanderzusetzen.

Konkret empfehlen wir für Sparfüchse, Einsteiger und weniger tuningaffine Anwender die Marzocchi Z1 Coil. Die stabilste und höchste Performance bieten die beiden Big Player: Fox 38 Factory und RockShox Zeb Ultimate geben sich die Klinke in die Hand und je nach Anwenderprofil wird man der einen oder der anderen den Vorzug geben. Beide sind trotz vieler Einstell-Möglichkeiten noch relativ unkompliziert in der Anwendung.

Als Underdog schließt DVO langsam die Lücke zu den bekannten Platzhirschen und kann für diejenigen spannend sein, die sich gut mit Abstimmung auskennen und gewillt sind in diesen Prozess etwas Zeit zu investieren.


Nach der ausführlichen Beleuchtung aller Eigenheiten der 6 Federgabeln: Welche wäre euer Favorit?


Wo und wie haben wir getestet?

Einige der Federgabeln waren schon zur Vorstellung in kurzzeitigen Test hier auf MTB-News zu sehen. Seither wurden sie von einer Vielzahl an Testern in unterschiedlichsten Regionen und auf einer großen Varianz von Trails bewegt. Von Hometrails über Bikepark-Einsätze mussten sich die Gabeln überall beweisen. Für jeden Tester wurde dabei ein stimmiges Setup erarbeitet und Empfehlungen zur Performance-Steigerung ausprobiert.

Umbauen, umbauen, umbauen …
# Umbauen, umbauen, umbauen … - In diversen Testsessions wurden die Federgaben in einem Boxenstop umgebaut und die Tester mit der nächsten Gabel zum direkten Vergleich zurück auf den Trail geschickt.
Passend auf Tester und Bike
# Passend auf Tester und Bike - Jedes Bike ist anders in seiner Charakteristik. Die Federgabeln mussten sich in verschiedenen Bikes beweisen. Für jedes wurde ein individuelles Setup erarbeitet.

Um einen finalen Überblick und direkte Vergleiche zu bekommen, wurden die Federgabeln auch im Direktvergleich gefahren: gleicher Tag, gleiche Strecke, gleiche Linie. Lange, Enduro-Rennwürdige Strecken sollten das Material noch einmal ans Limit bringen und Unterschiede sowie individuelle Stärken und Schwächen ans Licht bringen.

Natürliche Strecken im Park und anderswo
# Natürliche Strecken im Park und anderswo - Manchmal gilt die Devise, dass man einfach draufhält und das Bike machen lässt. Je nach Trail kann es einen da schon manchmal etwas aufmischen. Ein gut abgestimmtes Fahrwerk hilft die Kontrolle zu behalten und danach zu fragen: "Schläge? Welche Schläge?"
Nass, Schmierig und mit Wurzeln durchsetzt
# Nass, Schmierig und mit Wurzeln durchsetzt - Wie immer spielte in unserem Dauertest die Performance unter allen Bedingungen eine große Rolle. Wird es rutschig setzen wir Biker gerne auf griffige Reifen, um die Kontrolle zu behalten. Aber auch die Federgabel sollte ihren Beitrag leisten, gut ansprechen und nicht dabei helfen, das Vorderrad an einer Wurzel ablenken zu lassen.

Ideallinie liegt oben?
# Ideallinie liegt oben? - Manche Kurven möchte man von außen anfahren, auch wenn es dort eher mehr scheppert. Welche Gabel ermöglicht die kreativsten Linien auf der Strecke?
Man wird unten angekommen – egal wie
# Man wird unten angekommen – egal wie - Es gibt Passagen auf Trails, die nicht nur Mut verlangen, sondern auch eine Suspension, welche Vertrauen schenkt.

Wo soll es denn da runtergehen?
# Wo soll es denn da runtergehen? - 170 mm inspiriert zu neuen Freeride-Linien.
Kantige Steine, die weit herausstehen
# Kantige Steine, die weit herausstehen - Man möchte die Hindernisse verschluckt wissen und die Kontrolle behalten.
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Wer hat getestet?

Tester-Profil: Kai Christian
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge „58
Armlänge „56
Gewicht 63 kg
Fährt gerne Fahrrad!
Am liebsten im Wald oder in den Bergen, egal wie die Industrie den Einsatzzweck gerade nennt. Enduro, Hardtail, Pumptrack, Downhill …zum Einkaufen.
Gerne schnell technisch und ruppig aber auch flowig. Besondere Vorliebe für groooße Jumplines.
Fahrstil
Hinterherfahrer sagen Ihm einen verspielten, sprunglastigen und katzengleichen Fahrstil nach.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails Alpin, Pumptrack, Downhill
Vorlieben beim Fahrwerk
Plush mit genügend Gegenhalt für Fahrerinput.
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben ab 440mm, Reach eher lang, Lenkwinkel Flach! (65° abwärts).
Tester-Profil: Andreas Knodel
Körpergröße 184 cm
Schrittlänge 86 cm
Oberkörperlänge „60
Armlänge „56
Gewicht 108 kg
Andreas ist einer der Biker, der versucht so viel wie möglich aufs Bike zu kommen aber es aus beruflichen Gründen oft nicht schafft. Fitness und Gewichtsklasse könnten dementsprechend besser sein. 12 weit abgestufte Gänge, eine angenehme Sitzposition und eine Geometrie sowie Suspension die Sicherheit bietet, nimmt er gerne mit, um sich die Ausfahrten mit den trainierteren Kollegen zu erleichtern.
Fahrstil
Gerne schnell mit technischen Abschnitten im Gelände. Eher mehr Bodenkontakt als Vorliebe für Luftakrobatik.
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails und Bikepark.
Vorlieben beim Fahrwerk
Komfortabel
Vorlieben bei der Geometrie
Langer Reach für einen langen Oberkörper. Vorbau nicht zu kurz und Lenker nicht zu schmal.
Tester-Profil: Christoph Spath
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 94 cm
Oberkörperlänge 49 cm
Armlänge 60 cm
Gewicht 70 kg
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel
Tester-Profil: Yannick Noll
Körpergröße 178 cm
Schrittlänge 90 cm
Oberkörperlänge 55 cm
Armlänge 56 cm
Gewicht 74 kg
Yannick kommt aus dem DH-Racing und fährt gerne steile Trails, aber lässt keine Gelegenheit aus an einer Wurzel abzuziehen und an Kickern Airtime zu sammeln.
Fahrstil
Sehr gerne in der Luft
Ich fahre hauptsächlich
Hauptsächlich Enduro und etwas Dirt. Auf den richtigen Strecken auch mit dem Big Bike
Vorlieben beim Fahrwerk
Lieber straffer und an der Front etwas schneller
Vorlieben bei der Geometrie
Ein bisschen kürzer und verspielter
Tester-Profil: Joshua Roth
Körpergröße 175 cm
Schrittlänge 82 cm
Oberkörperlänge 68 cm
Armlänge 54 cm
Gewicht 75 kg
Josh kommt aus dem DH-Race-Bereich und fährt am liebsten steile Techtrails, aber auch schöne technische Jump-Lines und Skinny’s dürfen in seinem Leben nicht fehlen.
Fahrstil
sauber, Linien-orientiert und schnell
Ich fahre hauptsächlich
Von Enduro über große Sprünge, bis hin zu Downhill alles
Vorlieben beim Fahrwerk
Etwas langsamer, Front etwas weicher als das Heck
Vorlieben bei der Geometrie
Das Gesamtkonzept muss passen. Primär bevorzuge ich kürzere und verspieltere Räder
Tester-Profil: Michael Heizenberg Auth
Körpergröße 185 cm
Schrittlänge 84 cm
Oberkörperlänge 63 cm
Armlänge 66 cm
Gewicht 85 kg
Ich fahre grundsätzlich gerne auf zwei Rädern. In der Jugend bin ich im ADAC Motorrad Trial Gefahren. Mitte des Physik Studiums habe ich bei einem Auslandsaufenthalt in Griechenland, kann ich nur Empfehlen, Enduro für mich entdeckt. Danach habe ich direkt mit Donwhill Rennen begonnen, denn dort lernt man wie man schnell gute Linien fährt (zwei Jahre bei den Elite Men). Seitdem nehme ich immer wieder an Enduro- und Downhill Rennen teil. Gelegentlich fahre ich auch mal Motorrad und Motocross.
Fahrstil
Eher aggresiv und auf Geschwindigkeit bedacht, als auf Style
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Eher satt für mehr Bodenkontakt und Kontrolle
Vorlieben bei der Geometrie
Es muss stimmig sein. Wenn es kürzer ist und funktioniert taugt mir das genauso wie wenn es länger ist und funktioniert.
Tester-Profil: Jens Staudt
Körpergröße 190 cm
Schrittlänge 91 cm
Oberkörperlänge 60 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 95 kg
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Versuch macht kluch
# Versuch macht kluch - Über ein halbes Jahr haben wir zahllose Male umgebaut, die Einstellungen angepasst und sich auf unterschiedlichsten Trails für euch unterwegs gewesen. Wir hoffen, dass wir euch die Qual der Wahl zwischen den verschiedenen Federgabeln erleichtern konnten.


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